Die drei großen Syrah (Shiraz) Weine von Chris Ringland
Robert
Parker
sprach
einst
vom
Duft
eines
47’er
Cheval
Blancs
bei
der
Verkostung
eines
„Three
Rivers“
von
Chris
Ringland.
Nach
der
FINE
Verkostung
im
Barossa
Valley
darf
ergänzt
werden:
er
schmeckt
auch
so
(gut),
nur
mit
opulenterer
Viskosität,
doppelt
so
dick.
Es
gibt
ihn,
diesen
einzigartigen
und
unverwechselbaren
Ringland
Stil
und
zwar
ohne
dass
sich
die
Weine
aromatisch
Jahr
für
Jahr
in
einer
zu
engen,
artifiziellen
Bandbreite
bewegen.
Das
Spezifische
und
die
Komplexität
des
jeweiligen
Jahrgangs
stehen
bei
Ringland
immer
im
Vordergrund
und
werden
von
ihm
mit
messerscharfer
Präzision
herausgearbeitet.
Diesem
Prinzip
bleibt
er
sowohl
bei
seinem
eigenen
Einzellagenwein
(„Chris
Ringland
Shiraz“)
als
auch
bei
den
Weinen,
die
in
Zusammenarbeit
mit
seinem
Freund,
dem
hochtalentierten
Weinbauern
Adrian
Hoffmann
aus
der
Selektion
seiner
absolut
besten
Mikrolagen
entstehen
(„Dimchurch
Shiraz“
und
„Hoffman
Vineyard
Shiraz“),
treu.
Ringland
legt
in
all
seinen
Weinen
einen
Teppich
aus
Karamell,
auf
dem
die
Frucht
druckvoll
und
seidig
den
Gaumen
hinabgleitet,
garniert
mit
unterschiedlichen
Gewürznoten
und
deren
Intensität,
je
nach
Charakteristik
des
Jahrgangs.
Da
ist
nichts
überextrahiert
oder
überreif.
Umkehrosmose
gibt
es
für
Ringland
nicht.
Er
scheint
vielmehr
jedes
Jahr
den
absolut
optimalen
Punkt
der
Traubenreife
zu
treffen,
für
ihn
die
wichtigste
und
zugleich
schwierigste
Entscheidung
des
Weinmachers.
Seine
Shiraz
verfügen
über
eine
so
hohe
Viskosität
und
sind
trotzdem
fein,
seidig
und
elegant.
Ihre
Cremigkeit
überlagert
die
Frucht
nicht,
sondern
sie
dient
ihr.
Sie
steht
immer
im
Mittelpunkt.
Der
ausgewählte
Einsatz
von
Holz
und
die
lange
Lagerung
unterstützen
den
weichen
und
seidigen
Fluss
der
Weine.
In
manchen
Jahrgängen
lässt
Ringland
die
Weine
bis
zu
sechs
Jahren
im
Fass.
Alles
ist
balanciert
und
wirkt
irgendwie
unfassbar
leicht,
die
hohen
Alkoholwerte
praktisch
nicht
spürbar.
Ringland
schafft
damit
eine
neue,
faszinierende
Dimension
für Syrah, die man verkostet haben muss, um sie zu glauben.
Was
ist
das
Geheimnis
seiner
Kunst?
Der
Wein
ist
wie
sein
Schöpfer,
voller
Leidenschaft
und
gleichzeitig
wissenschaftlicher
Akribie.
Die
Trauben
werden
handverlesen,
behutsam
in
einer
von
Ringland
persönlich
in
Zusammenarbeit
mit
einem
Schiffshydraulik-Experten
entwickelten
Korbpresse
(Hypac)
verarbeitet,
gefolgt
von
warmer
Fermentation
mit
äußerst
sanfter
Extraktion
der
Häute.
Ringland
nimmt
sich
Zeit
für
jeden
einzelnen
Vorgang.
Hier
ist
nichts
von
industrieller
Hektik
zu
spüren,
sondern
die
Ausbauschritte
sind
von
fast
spiritueller
Hingabe
geprägt.
Die
Korbpresse
hilft
ihm
dabei
nicht
nur
den
Wein
in
einem
sehr
jungen
und
bedeutenden
Stadium
dem
Sauerstoff
auszusetzen,
sondern
deren
behutsame
Handhabung
sorgt
auch
dafür,
dass
das
verbleibende
Tannin
der
Traubenhäute
nicht überextrahiert wird. Alles hat Balance, die sich später auch im Wein wiederspiegelt.
Ringland
füllt
Tanks
und
Fässer
immer
bis
zum
Anschlag.
Er
ist
überzeugt
davon,
dass
der
Wein
sonst
an
Aroma
verliert.
Auffüllen
mit
fertigem,
Schwefeldioxid
angereichertem
Wein,
kommt
bei
ihm
nicht
in
Frage.
Er
sieht
vielmehr
im
hochklassigen
und
sorgfältig
ausgewählten
Holz
den
entscheidenden
Katalysator.
Mit
seiner
semi-permeablen
Membran
vermag
das
Holz
das
Wasser
langsam
nach
außen
verdunsten
zu
lassen
und
somit
die
Konzentration
von
Alkohol
und
Aromen
im
Wein
auf
natürliche
Weise
zu
erhöhen.
Das
spezifische
Mikroklima
im
Barossa
Valley,
mit
seinen
lediglich
15%
Luftfeuchtigkeit
das
gesamte
Jahr
hindurch,
schafft
für
diesen
Osmosevorgang
geradezu
ideale
Bedingungen
und
gehört
ganz
sicher
zu
den
Erfolgsfaktoren
der
Qualität
seiner
Weine.
Ringland
propagiert
zudem,
dass
sich
die
Länge
der
Lagerung
eines
reichhaltigen
Weines
(er
verwendet
ausschließlich
neue
französische
Eiche)
nachhaltig
positiv
auf
die
Harmonie
seiner
Aromen
und
seine
Struktur
auswirkt.
Mag
der
Wein
auch
nach
dem
ersten
Jahr
auf
dem
Fass
den
Anschein
von
überbordendem
Holz
suggerieren,
solange
die
Kellerbedingungen
stabil
sind
und
der
Umgang
mit
den
Schwefeldioxidwerten
sensibel
erfolgt,
werden
40
bis
60
Monate
Lagerung
dem
Wein
zu
mehr
und
außergewöhnlicher
Komplexität
sowie
Langlebigkeit
verhelfen.
Wie
die
FINE
Verkostung
älterer
Jahrgänge
von
Ringlands
Shiraz,
auch
in
der
Nachverkostung
nach
48
Stunden
Dekantierzeit
eindrucksvoll
belegt,
scheint
die
lange
Fasslagerung
den
Weinen
aus
Barossa
sehr
gut
zu bekommen. Die Weine Ringlands sind für eine kleine Ewigkeit gemacht und werden dem Geniesser viele Jahrzehnte Freude bringen.
Ringland
spricht
in
der
ihm
eigenen
Bescheidenheit
immer
dann
von
„Projekten“,
wenn
er
außerhalb
seines
eigenen
Weinbergs
im
Eden
Valley
arbeitet.
Er
tut
dies
im
Gegensatz
zu
den
meisten
seiner
Kollegen
in
der
Barossa
Region
überdurchschnittlich
oft
und
regelmäßig.
Ringland
ist
überzeugt
davon,
dass
die
Qualität
seiner
Weine
gerade
von
der
Inspiration
durch
Projekten
in
Europa
nachhaltig
profitiert.
Er
arbeitet
dort
vor
allem
in
Spanien
mit
den
Bodegas
Alto
Moncayo
und
El
Nido
der
Gil
Familie
zusammen.
Bei
Projekten
vor
der
eigenen
Haustüre
arbeitet
er
stets
mit
dem
hochtalentierten
und
leidenschaftlichen
Weinbauern
Adrian
Hoffmann.
So
etwa
bei
der
Neuaufnahme
des
„RBJ“-Projektes
(Ringland-Binder-Johnstone),
das
nach
längerer
Pause
seit
2012
wieder
einen
hervorragenden
südlichen
Rhône-Blend
aus
Grenache
und
Mourvedre
unter
dem
Namen
„Theologicum“
hervorbringt,
der
weit
mehr
ist
als
ein
Messwein.
Hoffmann,
ein
deutschstämmiger
Winzer
von
kräftiger
Statur,
arbeitet
als
Produzent
ausschließlich
für
dritte
Weingüter
und
beliefert
mit
seinen
im
nördlichen
Teil
des
Tals
um
die
Gemeinde
Ebenezer
herum
gelegenen
120
Hektar
Fläche
das
„Who
is
Who“
der
Barossa
Weinelite.
Seine
Flächen
sind
vornehmlich
mit
Syrah
und
weiteren
Rhône-Rebsorten
sowie
Cabernet
bepflanzt.
Was
Qualität
anbetrifft,
zählt
Hoffman
zur
kleinen
Spitze
seiner
Zunft
und
so
wäre
beispielsweise
Ben
Glaetzer,
der
mit
seinem
Shiraz
„Amon
Ra“
in
Deutschland
viele
Freunde
hat,
ohne
Hoffmann
nicht
in
der
Lage,
die
Perfektoin
seines
herausragenden
Produkts
alljährlich
sicher
zu
stellen.
Für
Sicherung
der
Qualität
seiner
mitunter
mehr
als
100
Jahre
alten
Reben
scheut
Hoffman
im
Übrigen
keine
Kosten
und
Mühen.
So
hat
er
etwa
meterhohe
Ventilatoren
aus
Stahl
in
engen
Abständen
in
den
Weinbergen
installieren
lassen,
um
im
Bedarfsfall
warme
Luft
dosiert
in
die
Reben
zu
blasen.
Diese
Maßnahme
wurde
nötig,
da
in
den
letzten
Jahren
im
nördlichen
Barossa
Tal
immer
häufiger
winterliche
Bodenfröste
auftreten,
die
die
Existenz
der
uralten
Rebstöcke
gefährden.
Optisch
erinnert
es
zwar
ein
wenig
an
die
Ästethik eines Windparks, aber es erfüllt seinen Zweck.
Die
Weinberge
Hoffmanns
werden
mal
von
Lehm,
mal
von
Kalk,
mal
von
Sand
und
danach
wieder
von
roter
Tonerde
dominiert.
Es
ist
nicht
zuletzt
der
Abwechslungsreichtum
dieser
Böden,
der
neben
Ausrichtung
und
Pflege
der
Rebstöcke
die
einmalige
Qualität
der
Trauben
erbringt.
Die
komplexe
Grundlage
schafft
eine
Vielzahl
von
distinkten
Mikro-Terroirs,
aus
denen
der
kundige
„Fährtenleser“
Hoffman,
je
nach
Anforderung
seiner
Kunden,
den
richtigen
Parzellen-Mix
für
die
Lieferung
zusammenstellt.
So
entsteht
auch
in
der
Zusammenarbeit
mit
Chris
Ringland,
seit
2006
zunächst
mit
dem
„Hoffman
Vineyard
Shiraz“
der
erste
und
seit
2009
mit
dem
„Dimchurch
Shiraz“
der
zweite
reine
„Projekt“-Shiraz
von
großartiger
Qualität.
Etwa
0,5
Hektar
der
besten
Mikro-Parzellen,
deren
Auswahl
in
Abhängigkeit
von
Reife
und
Qualität
der
Trauben
jedes
Jahr
variiert,
werden
für
die
Produktion
der
beiden
Weine
ausgewählt.
Für
die
Auswahl
und
Ernte
zeichnet
ausschließlich
Hoffman
selbst
verantwortlich.
Ringland
vertraut
seinem
Freund
und
übernimmt
im
Gegenzug
dann
ab
Anlieferung
der
Trauben
die
Verantwortung
für
den
weiteren
Prozess.
Das
Ergebnis
ist
in
beiden
Fällen
exzeptionell
und
unterscheidet
sich
im
Wesentlichen
durch
Menge
und
Stil
der
Weine.
Vom
etwas
wuchtiger
und
fleischiger,
auf
Fruchtbetonung
ausgebauten
Dimchurch
werden
je
nach
Jahrgang
zwischen
10-12
Fässer
(300
Liter
Hogshead)
produziert.
Von
dem
mehr
auf
Finesse
und
Eleganz,
wie
Adrian
Hoffman
sagt
„für
die
„Ewigkeit“,
vinifizierten
„Hoffman
Vineyard
Shiraz“
sind
es
dagegen
alljährlich
lediglich
5
Fässer.
Beide
Weine
werden
nur
in
sehr
guten
Jahren
produziert
und
davon
gibt
es
im
Barossa
Gebiet
bekanntlich
zahlreiche.
Im
Gegenzug
haben
Hoffman
und
Ringland
aber
etwa
2011
entschieden,
einem
Jahr
mit
äußerst
schwierigen
klimatisch
Bedingungen,
keinen
Wein
abzufüllen.
Im
superheißen
und
trockenen
Jahr
2008,
einem
Jahrgang
mit
dem
Potential
für
einen
„Monsterwein“,
wie
Ringland
sagt,
haben
die
Beiden
dagegen
ein
besonders
herausragendes
Fass
über
die
üblichen
fünf
Jahre
Lagerung
hinaus
noch
weitere
12
Monate
im
Hogshead
belassen
und
werden
es
ausschließlich
in
Magnums
mit
einem
speziellen
roten
Label
abfüllen,
was
an
Jean-Louis
Chaves
„Cuvée
Cathelin“
oder
die
„Red
Label“
Barolos
von
Bruno
Giacosa
erinnert.
Der
Wein
befindet
sich
aktuell
gerade
auf
dem
Weg
vom
Fass
in
die
Flasche
und
es
ist
davon
auszugehen,
dass
er,
wann
immer
sich
Ringland
und
Hoffman
dazu
entschließen
sollten
ihn
auf
den
Markt
zu
bringen,
einen
Run
unter
Kennern und Sammlern rund um den Globus auslösen wird.
Ringland
hat
nach
eigener
Ansicht
sehr
viel
durch
seine
internationale
Tätigkeit
gelernt
und
schätzt
durch
persönliche
Studien
auch
den
deutschen
Weinbau,
insbesondere
den
Riesling.
Nur
einmal
war
er
bislang
in
Deutschland,
Geisenheim
hatte
ihn
zum
Vortrag
geladen.
Im
Anschluss
ging
es
an
die
Mosel
und
Ringland
erinnert
sich
mit
großer
Freude
und
Respekt
an
eine
Degustation
zu
deren
Ende
Ernst
Loosen
persönlich
für
ihn
den
Kochlöffel
geschwungen
hat.
Wer
weiß,
ob
ihn
seine
Wege
wieder
einmal
nach
Deutschland
führen?
Vielleicht
erleben
wir
Chris
Ringland,
den
Großmeister
des
Syrah,
demnächst
sogar
bei
einem
Weißwein
Projekt?
Man
darf
gespannt
und hoffnungsfroh zugleich sein, denn eines ist garantiert: wo immer er auftaucht, wird er Farbe ins Spiel bringen.
Die drei großen Syrah